Mallo, Ernesto
Der Tote vom Plaza Once Roman
Bücher

Argentinien in den Jahren von 1976 bis 1983. Die brutale Militärjunta verbündet sich mit „normalen“ Kriminellen.


Rezension

Eigentlich ein ganz „normaler“ Fall. Ein verarmter Großgrundbesitzer lebt über seine Verhältnisse. Er verspielt sein letztes Geld auf der Pferderennbahn. Seine extravagante Frau fordert weiter einen luxuriösen Lebensstil. Ein hartgesottener Geldverleiher finanziert dies Leben auf Pump und droht, die letzten Werte zu kassieren. Ein Mord scheint der einzige Ausweg. Auf der zweiten Ebene geht es um den Major, der Oppositionelle gnadenlos ermordet, aber darunter leidet, dass seine Frau kein Kind bekommt. Abhilfe scheint hier die „Adoption“ des Säuglings einer politisch Verfolgten zu bringen. Kommissar Lascano ist dagegen einer der wenigen Aufrechten. Als ihm eine Dissidentin aus Versehen in die Arme läuft, versteckt er sie, weil sie ihn an seine verstorbene Frau erinnert. Aber dann ist er bei der Aufklärung des Mordes am Geldverleiher zu erfolgreich. Der Major steckt mit dem Spieler unter einer Decke ...

Ein harter Krimi mit viel Lokalkolorit und sicherem Gespür für unauflösbare moralische und politische Widersprüche. Parallelen zum Dritten Reich werden gezielt ins Spiel gebracht.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Mallo, Ernesto Strobel, Matthias

Schlagwörter: Unterdrückung Argentinien Militärregime

Mallo, Ernesto:
Der Tote vom Plaza Once : Roman / Ernesto Mallo. Dt. von Matthias Strobel. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2010. - 216 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-351-03300-2

Zugangsnummer: 27127
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher