Afrikanische Flüchtlinge auf ihrem Weg in eine ungewisse Zukunft.
Rezension
Der Autor reiste von Ghana aus auf der zentralen Route der Flüchtlinge, die ihre Heimat und ihre Familien verlassen, um nach Europa zu kommen. Dort glauben sie, den Wohlstand und die Sicherheit zu finden, die ihnen ihr Land niemals bieten wird. In Brinkbäumers Buch berichtet nicht nur John Ampan, wie er auf seiner Flucht gedemütigt, betrogen, ins Gefängnis gesteckt und in der Wüste ausgesetzt wurde. Auch Sarah erzählt, wie sie nach Europa gekommen ist, mit 17 Jahren von ihrer Familie verstoßen, von ihrem Onkel missbraucht. Sie träumte von eigenen Schuhen und einem Ausweg aus ihrer persönlichen Hölle. Diesen Ausweg scheint ihr Onko zu bieten, der ihr Schuhe schenkt und mit ihr nach Deutschland fliegt, nur, um sie dort an andere Männer zu verkaufen. Ein eindringliches Buch, dessen Berichte besonders unfassbar sind, wenn man in Deutschland aufgewachsen ist, dem Land, das alle Protagonisten des Buches zu erreichen hoffen, egal, welchen Gefahren und Strapazen sie sich dafür aussetzen müssen.
Ein eindringliches Buch, das deutlich macht, wie groß unsere Verantwortung gegenüber der afrikanischen Bevölkerung ist und das die Verschärfung von Einwanderungsbestimmungen niemanden davon abhält, sich auf den Weg in das „Paradies“ Europa zu machen.Rezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Brinkbäumer, Klaus
Brinkbäumer, Klaus:
Der Traum vom Leben : Eine afrikanische Odyssee / Klaus Brinkbäumer. - Frankfurt am Main : Fischer, 2006. - 286 S.: 21 cm
ISBN 3-10-005103-3
Sozialwissenschaften (Staat, Politik, Recht, Wirtschaft) - Signatur: S - Bücher