Roman über das Leben des persischen Mathematikers und Astronomen Omar Chayyan (1048-1131), der beschreibt, wie der heraufziehende religiöse Fundamentalismus eine blühende, von geistiger Vielfalt und Toleranz geprägte Epoche zerstört.

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Rezension

Der bosnische Autor führt uns ins Reich der Seldschuken, wo die Hauptfigur als Hofastronom in Isfahan das Observatorium leitet und ein anerkannter Gelehrter auf medizinischem Gebiet ist. Sein Freund Feridun bittet ihn daher zu seinem mit rätselhaften Symptomen erkrankten Vater zu kommen. Chayyan kann den alten Mann, der - wie er herausfindet – vergiftet wurde, nicht retten. Mit großer Akribie beginnt er nach den Hintergründen der Tat zu suchen. Doch das Ergebnis behält er für sich, um seine soeben aufkeimende Liebe zu Sukayna, der Tochter des Verstorbenen, nicht zu gefährden. Eine facettenreiche Welt breitet der Autor aus, die den Leser mit der eindrucksvollen Hochkultur vertraut macht, aber auch die Umbrüche und Konflikte thematisiert, die sowohl im Innern des Reiches wie auch durch feindselige Nachbarn das Sultanat bedrohen. Mitten in diesem Spannungsfeld steht Chayyan, der immer öfter Trost am nächtlichen Sternenhimmel zu finden versucht. Er kann zwar den Niedergang der von Toleranz, kultureller Vielfalt und tiefer Religiosität geprägten Epoche nicht aufhalten, aber in seinen Schriften von ihnen erzählen und sie damit aufbewahren.

Diesen fast vergessenen reichen Schatz neu zu entdecken, war das Anliegen des Autors. Ein mit orientalischer Fabulierkunst erzählter literarischer Genuss.

Rezensent: Halgard Kuhn

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Personen: Karahasan, Dzevad Wolf-Grießhaber, Katharina

Schlagwörter: Fundamentalismus Bedrohung 11. Jh.