Yehoshua, Abraham B.
Der Tunnel Roman
Bücher

Ein israelischer Ingenieur im Ruhestand kämpft mit beginnender Demenz.


Rezension

Jahrzehntelang hat Zvi Luria in Israel Straßen und Tunnel geplant. Nun ereilt ihn als Pensionär die Diagnose einer dementiellen Erkrankung. Seine Frau steht ihm zur Seite, weiß aber als Ärztin um die Schwere der fortschreitenden Einschränkungen. Er beginnt beispielsweise, Vornamen zu vergessen - zunächst nur die von anderen Menschen - und dann auch die eigene Adresse. Umso wichtiger ist es ihm, aktiv zu bleiben. Die Möglichkeit, als unbezahlter externer Berater einen unerfahrenen Mitarbeiter seiner alten Behörde bei einem Straßenbau in der unwirtlichen Wüste Negev im Süden des Landes zu unterstützen, kommt ihm deshalb gelegen. Er trotzt den krankheitsbedingten Widrigkeiten, einschließlich seines Führerscheinverlusts. - Der Stil des bekannten israelischen Autors besticht bei aller inhaltlichen Tragik durch den humorvollen Unterton. Das Buch hat einige Längen, aber nebenbei erfährt man auch viel über das problembehaftete Land und seine komplizierten gesellschaftlichen Strukturen.

Ein leicht lesbares Werk zu einer schweren Krankheit, das auch für die Gemeindearbeit geeignet ist.

Rezensent: Tobias Behnen


Personen: Yehoshua, Abraham B. Lemke, Markus

Schlagwörter: Israel Altern Demenz Ruhestand

Yehoshua, Abraham B.:
Der Tunnel : Roman / Abraham B. Yehoshua. Dt. von Markus Lemke. - München : Nagel & Kimche, 2019. - 366 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-312-01148-3

Zugangsnummer: 40606
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher