Tellkamp, Uwe
Der Turm Roman
Bücher

Dresden 1982 -1989: Die Familie des Arztes Richard Hoffmann im Dauerkonflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren.


Rezension

Schon 2004 wurde Uwe Teilkamp, geb.1968 in Dresden, nach seiner Lesung in Klagenfurt als Entdeckung gefeiert. Nun liegt der vollständige fast 1000 Seiten starke Roman "Der Turm" vor. Eine Familienzeitgeschichte über drei Generationen. Es ist "das Universum Vergangener Augenblicke" aus dem Leben der Familie Hoffmann seit Anfang der 80er Jahre. Christian, ältester Sohn von Dr. Hoffmann, führt durch die Familienzeitgeschichte ,schildert seinen eigenen Werdegang seit seinem 16. Lebensjahr in einer Gesellschaft, die im Villenviertel des "Weißen Hirsch" die Möglichkeit eines zeitweiligen Nischendaseins nutzt und im DDR-Staat die Tradition bürgerlicher Werte lebt. So träumt sich Christian oft in ein "Anderssein" fort. Er will Medizin studieren, muss zuvor die Knute der Nationalen Volksarmee spüren und kann mit seinem Cellospiel in eine andere Welt eintauchen "Teil einer Utopie" zu leben und "Sinnsuche jenseits des Nur-Materiellen". Autobiographisches wird zu Erfundenem, wird Dichtung.

Ein Muss für alle literarisch interessierten ist dieses meisterhaft in überzeugender Sprache geschriebene literarische Dokument über acht Jahre Leben vor dem Mauerfall. Ab 18Jahre.

Rezensent: Christine Razum


Personen: Tellkamp, Uwe

Schlagwörter: DDR Zeitgeschichte Bürgertum

Tellkamp, Uwe:
Der Turm : Roman / Uwe Tellkamp. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2008. - 972 S. : 22 cm
ISBN 978-3-518-42020-1

Zugangsnummer: 24335
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher