Macht uns Hightech-Medizin wirklich gesünder?
Rezension
Die moderne Medizin bietet eine riesige Palette an Hightech-Diagnostik, die versteckte Defizite ans Licht bringt. Nicht alle sind gleichbedeutend mit einer Erkrankung. Aber sollte man (der Patient ) sich dann nicht prophylaktisch behandeln lassen? Patienten sind heute sehr viel kritischer und informierter als vor 20 Jahren. Der Arzt muss seine Gesundheitsleistung genau erläutern, oft an Hand von Statistiken, die von profitierenden Pharmakonzernen erstellt wurden. Ein Beispiel aus England macht dies deutlich. Nach Einführung einer neuen Pille stieg das relative Thromboserisiko laut Studie um 100%. Betrachtet man aber das absolute Risiko (1 von 7000 vs. 2 von 7000), so wirkt die Studie nur noch wenig erschreckend. Leider bekommen Patienten nur selten genaue Zahlen. Der Gesundheitswissenschaftler Robin Haring versucht mit seinem informativen Band einen Leitfaden für Menschen auf der Suche nach Gesundheit zu erstellen. Praxen und Kliniken müssen heute wirtschaftlich arbeiten und oft bleibt nur wenig Zeit für den einzelnen. Wichtige Fragen an den Arzt sollten schon im Vorfeld schriftlich fixiert werden. Mit einer Liste möglicher Fragen versucht der Autor zu helfen.
Interessanter Lesestoff, der die Risiken und den Nutzen der Hightech-Medizin hinterfragt. Gern für jede Bücherei empfohlen.Rezensent: Monika Mazac
Personen: Haring, Robin
Haring, Robin:
Der überforderte Patient : Gesund bleiben im Zeitalter der Hightech-Medizin / Robin Haring. - München : Beck, 2014. - 202 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-66706-0
Medizin, Gesundheitspflege - Signatur: Nm - Bücher