Wir reden oft über Flüchtlinge, hier redet ein Flüchtling über Flüchtlinge und eröffnet Welten.

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Rezension

Wirtschaftsflüchtlinge – dieses Wort wertet die Menschen ab, die sich „nur“ deswegen auf den Weg nach Europa oder in die USA machen, um ein besseres Leben zu führen. Dina Nayeri gehört zu ihnen, studierte auf den besten Unis, wurde zur Vorzeige-Migrantin, hochgebildet und erfolgreich. Sie erzählt die Geschichte ihrer Mutter, die im Iran zum Christentum konvertierte und mit ihren Kindern auf verschlungenen Wegen floh – erzählt aus der Perspektive des Mädchens. Sie erzählt von den Entbehrungen und Anstrengungen, von ihren Erfolgen. Und dennoch blieb sie immer ein Flüchtling, der immer um Würde und Akzeptanz kämpfen musste. Als Erwachsene kehrt sie an die Orte ihrer Flucht zurück, besucht Geflüchtete, Aktivistinnen und Menschenrechtler und erzählt ihre Geschichten klar und ohne Schnörkel. Vielleicht gehen sie gerade deswegen so unter die Haut. Nach dem Lesen wird einem das Wort „Wirtschaftsflüchtling“ nicht mehr so ungeschützt über die Lippen kommen.

Wir verlangen Dankbarkeit von den Menschen, die wir hier aufnehmen. Diese Haltung wird kritisch in Frage gestellt und bietet eine gute Diskussionsgrundlage für Gruppen, die sich entweder mit Literatur oder Flüchtlingen beschäftigen.

Rezensent: Volker Dettmar

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Personen: Nayeri, Dina Rauch, Yamin von

Schlagwörter: Heimat Kapitalismus Asyl Geflüchtete