Von einem, der seinen Verdruss mit Genuss auslebt.
Rezension
Ein singender Vogel über ihm, ein gelber Falter, der ihn beäugt - der Mann mit Nasenzinken und Flunsch bleibt ein Büchlein lang der Verdrüßliche, wie ihn der Einband zeigt. Musik, Tanz, Spiel - nichts ist nach seinem Sinn. „Sonne scheint gar so hell, Vogel schreit gar zu grell. Winter ist mir zu kalt, Frühling kommt mir zu bald...“. Und erst der eigene Schatten: „Wo ich auch geh’ und steh’... immer verfolgt er mich. Ist das nicht ärgerlich?“ Den Mann erbost die sprichwörtliche Fliege an der Wand, d.h. hier sind es die Mücken, die sein Herz in Rage bringen. „Himmelkreuzelement“.Da bleibt zum Schluss nur eins: Ins Bett, Decke übern Kopf, böse Welt ade! Herzzereißend komisch hat der bekannte Bilderbuchillustrator den Dauernörgler ins Bild gesetzt und damit den Schriftsteller und Sammler Bechstein samt seinem „nörglerischen Kleinod“ dem Vergessen entrissen.
Das kleine Bändchen muss man haben - zum eigenen Vergnügen, zum Verschenken, für die Bücherei.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Bechstein, Ludwig Scheffler, Axel
Bechstein, Ludwig:
Der Verdrüßliche / Ludwig Bechstein. Ill. von Axel Scheffler. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2010. - o. Pag. : Ill. ; 19 cm
ISBN 978-3-941087-81-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher