„Resteuropa" ist durch Kriege und Klimakatastrophe kaum bewohnbar, die Bevölkerung bar aller positiven Gefühle.

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Rezension

B. wie Berta erzählt diese skurrile, geistreiche, so schwer verdauliche wie leichtfüßige, wortschöpferische Dystopie, die v. a. begüterte Frauen zeigt, die im durch Beton geschützten abgesoffenen oder verdorrten Rest Europas den Gefühlen abgeschworen haben. Mit 14 wird die Oberlippe zur Wahrung der Contenance versteift, so dass Äußerungen der Trauer bei virtuell übertragenen „Zerstreuungsfeiern" möglichst durch westafrikanische „Vorweiner" erzeugt werden; diese besorgt man sich beizeiten, um eine enge „Bindung" für das laute Schluchzen aufzubauen.
Die durch implizite Bezüge zur Gegenwart so originell geschilderte atomisierte Gesellschaft wird immer wieder durch das „Gottesauge" visualisiert. So witzig und kaltherzig, dass das Lachen im Halse steckenbleibt.
Eine echte Entdeckung; vom Titel über die Kapitelstruktur und Überschriften bis zum Literaturverzeichnis ein kleines Gesamtkunstwerk, das ich atemlos verschlang, um sofort ein weiteres Buch von ihm zu bestellen.
Faszinierend!

Für alle, die mögliche - überspitzte (?) - Konsequenzen aus der Gegenwart, satirisch, verfremdet lesen und vielleicht auch diskutieren möchten.

Rezensent: Frauke Thees

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Personen: Bjerg, Bov

Schlagwörter: Dystopie Klimakatastrophe Weltuntergang