Was mit einem verschwundenen Auto beginnt, das endet in der Suche nach der Wahrheit, um jeden Preis.
Rezension
Nicht zum ersten Mal macht sich Konrad Krynitzki auf den Weg Richtung Osten, um im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft nach einem gestohlenen Auto zu fahnden, ein Job, der dem Enddreißiger seinen Lebensunterhalt sichert. Dieses Mal führt ihn die Suche nach einer Luxuslimousine bis nach Kiew, und ist eine willkommene Abwechslung für Krynitzki, der in Berlin eine zerrüttete Beziehung und ein unangenehmes Familiengeheimnis zurück lässt. Die einzige Spur zum Wagen führt ihn in Kiew zu Svetlana, der betagten Witwe des mutmaßlichen Fahrzeughalters. Schnell übt Svetlana eine seltsame Faszination auf Konrad aus, und mit jedem Treffen wird er tiefer und tiefer in die Geheimnisse dieser Familie hineingezogen. Der zweite Roman von Olaf Kühl schaffte es bis auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2013. Er ist spannend geschrieben und entwickelt durch das geschickte Hantieren mit immer neuen Facetten und Rätseln rasch eine Sogwirkung. Kühns Sprache hat eine ganz eigene, schöne Melodie.
Mal Krimi, mal Familientragödie, mal ukrainische Geschichtsstunde: ein lesenswerter Roman, für den man sich Zeit nehmen sollte.Rezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Kühl, Olaf
Kühl, Olaf:
Der wahre Sohn : Roman / Olaf Kühl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2013. - 475 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-726-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher