„Manchmal wird das, was man unter keinen Umständen wollte, zum Besten, was einem hätte passieren können.“
Rezension
Maya ist eine erfolgreiche Reisebloggerin, die mit ihrer Adoptivmutter Karoline nichts mehr zu tun haben will. Für ihr neues Ziel „52 Länder in 52 Wochen“ hat sie einen festen Plan. Ein Kind von ihrem One-Night-Stand Tobi ist definitiv kein Bestanteil dieses Plans, weshalb sie fest entschlossen ist, das Kind nicht zu bekommen. Nur möchte sie dies vorher mit Tobi absprechen. Auf der Suche nach ihm führt sie das Schicksal ausgerechnet nach La Gomera – an den Ort, an den sie unter keinen Umständen gelangen wollte. Denn hier lebt Karoline. Nach einigen Startschwierigkeiten fühlt sich Maya aber zusehends wohl auf der Kanareninsel, was nicht zuletzt an dem mürrischen Tischler Lasse liegt. Schließlich entdeckt sie auf La Gomera auch eine Spur, die sie zu ihrer leiblichen Mutter führen könnte und ihr wird bewusst, dass sie um ein klärendes Gespräch mit Karoline nicht mehr herumkommt. Aber die Zeit drängt, die Frist für den Schwangerschaftsabbruch und die Sponsoren für ihre Reisen sitzen ihr im Nacken. Aber ist sie vielleicht zum ersten Mal seit langem wirklich zu Hause?
Katharina Herzog schafft es, dass der Leser Sympathien für jeden Charakter entwickelt. Durch die Beleuchtung verschiedener Perspektiven ist ein fesselndes Buch entstanden, das auf eine schöne Art zum Nachdenken anregt. Ist Blut tatsächlich immer dicker als Wasser?Rezensent: Claudia Heinisch
Personen: Herzog, Katharina
Herzog, Katharina:
Der Wind nimmt uns mit : Roman / Katharina Herzog. - Hamburg : Rowohlt Polaris, 2019. - 363 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-499-27527-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher