Eine Maus wird von einem Wolf verschlungen. In dessen Bauch trifft sie auf eine lebensfrohe Ente, mit der sie fortan Feste feiert.
Rezension
Eine kleine helle Maus wird gleich auf den ersten Seiten von einem zotteligen dunklen Wolf verschlungen - wie mag diese Geschichte nun wohl weitergehen? Unter all den möglichen Szenarien, die man sich im Kopf so vorstellt, ist mit Sicherheit nicht die fabelhaft fantastische von Barnett/Klassen zu finden: Die Maus trifft im Bauch des Wolfes auf eine Ente, die sich dort häuslich eingerichtet hat. Wenn nicht gar paradiesische Zustände, so zumindest angstfreie herrschen hier. Ähnlich der Maus staunt (und lacht) man über das wohnliche Ambiente. Bett, Küche, Plattenspieler, Deko, liebevoll gedeckter Tisch. Alles vorhanden in der Wolfsbauchhöhle! Hier lässt es sich leben. So gut, dass man sogar auf das Wohl des Wolfes trinkt. Und so lange, bis die Idylle von einem Jäger bedroht wird. Eine Bilderbuchperle! Präzise und klar in Text und Illustration spielt sie mit unseren Erwartungen und regt zum Nachdenken an. Mach das Beste aus deiner Situation? Ist ein angstfreies eingeschränktes Leben einem Leben in Freiheit vorzuziehen? Heldenhafte Zweckfreundschaft zwischen Täter und Opfer? Ebenso witzig wie tiefsinnig.
Für alle! Toll auch zum gemeinsamen Vorlesen in kleiner Gruppe mit verteilten Rollen.Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Klassen, Jon Barnett, Mac
Der Wolf, die Ente und die Maus / Mac Barnett. Ill. von Jon Klassen. Dt. von Thomas Bodmer. - Zürich : Nord-Süd Verl., 2018. - O. Pag. : überw. Ill. ; 29 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-314-10440-4 geb. : EUR 15.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Wol - Buch