Der alltägliche Wahnsinn einer englischen Mittelstandsfamilie.
Rezension
Das Familienoberhaupt George ist frisch in Rente, als er bei der Anprobe eines Traueranzugs ein Ekzem an seiner Hüfte feststellt, das er für Krebs hält. Aber das ist nicht der einzig wunde Punkt, der das Leben der Familie Hull aus ihren Bahnen wirft. Die Mutter geht mit einem ehemaligen Arbeitskollegen ihres Mannes fremd. Der Sohn ist schwul, und die allein erziehende Tochter will ein zweites Mal heiraten. Der Auserwählte entspricht allerdings nicht ganz den familiären Erwartungen. Nach einigen Verwirrungen kommt es bei der anberaumten Hochzeit zum großen, aber auch reinigenden Knall. – Präzise beobachtet, überzeichnet Mark Haddon hier das Bild einer englischen Mittelstandsfamilie, bei dem sich Parallelen durchaus nach Deutschland legen lassen. Behandelt werden Fragen nach der Angst vor dem Tod und dem Leben. Es geht um das ‚Verrückt werden’, um Toleranz, Generationenverständnis, Liebe und Vertrauen. Trotz der Schnitte und der Vielzahl der Namen und Charaktere lesenswert.
Breit einsetzbar in allen Büchereien.Rezensent: Bärbel McWilliams
Personen: Haddon, Mark Burger, Anke Caroline
Haddon, Mark:
Der wunde Punkt : Roman / Mark Haddon. Dt. von Anke Caroline Burger. - 1. Aufl. - München : Blessing, 2007. - 446 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-89667-292-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher