Sci-Fi-Roman über ein Deutschland, das von einem Algorithmus gesteuert wird.

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Rezension

Taso ist junger Mann und Gaukler. So bezeichnet man Menschen, die dem so genannten "Würfel", dem ursprünglich demokratisch zur Regierung gewählten Algorithmus, nicht zugänglich werden wollen. Der Würfel belohnt vorhersagbares Verhalten - je vorhersagbarer ein Mensch handelt, desto höher wird sein Predictability-Score und desto besser seine Stellung in der Gesellschaft. Als Gaukler überlässt Taso sämtliche Entscheidungen dem Zufall und ist so nach wie vor nicht für das herrschende System vorhersehbar. Doch als eine junge, begeisternde Frau bei Taso Zuflucht sucht, die ihrerseits sehr angetan ist vom Würfelsystem, wird Tasos Lebenseinstellung auf die Probe gestellt. Wie Bijan Moini dieses mögliche Deutschland darstellt und wie differenziert er die Frage nach persönlichem Glück und Widerstand behandelt, ist beeindruckend. Ein bis zur letzten Seite spannungsgeladener, gehaltvoller und hoch aktueller Roman über die Grundfesten unseres Verständnisses von Demokratie.

Für LeserInnen ab 16 Jahren und Literaturkreise wärmstens empfohlen, auch, wenn Science-Fiction vielleicht nicht ihr Lieblingsgenre ist.

Rezensent: Marcel Lorenz

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Personen: Moini, Bijan

Schlagwörter: Dystopie Demokratie