Junge Stadtchinesen lernen als Viehirten von ihren mongolischen Lehrmeistern die Rolle der Wölfe im Ökosystem schätzen.
Rezension
Der Autor des Buches hat von 1967-78 als Schafhirte bei Nomaden gelebt und gearbeitet und seine Erlebnisse lebendig und spannend dargestellt. Chen Zhen, das Alter Ego des Autors, ist fasziniert von der Begegnung mit den Wölfen, deren Jagdgewohnheiten, Strategien und Bedeutung für das Ökosystem er erforscht. Er versucht sogar unter großen Schwierigkeiten, ein Wolfsjunges aufzuziehen - leider ohne Erfolg. Er bewundert den alten Bilgee, der vergeblich versucht, das ökologische Gleichgewicht von Mensch,Tier und Natur zu erhalten, wohingegen die kommunistischen chinesischen Vorgesetzten nur die Ressourcen ausbeuten und die Versteppung des Graslands beschleunigen. Man gewinnt Einblicke in das einfache Leben der Hirten, das im Winter von eisigen Schneestürmen, im Sommer von Hitze und Mückenplagen, von der Jagd auf Wölfe und Gazellen und dem Kampf um ihre Herden bestimmt ist. Hinter dem Pseudonym J.Rong steckt ein systemkritischer Professor, der mit seinem Buch große Begeisterung erweckt hat.
Für Leser mit Interesse an Naturphänomen und Abenteuern.Rezensent: Armgard Klein
Personen: Rong, Jiang
Rong, Jiang:
Der Zorn der Wölfe : Roman / Jiang Rong. Dt. von Karin Hasselblatt. - 1. Aufl. - München : Goldmann, 2009. - 704 S. ; 21 cm. - Aus d. Chines.
ISBN 978-3-442-31108-8 kt. : EUR 24.95
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