Das Waisenkind Vivian wird 1929 in einem 'Orphan Train' in den Westen gebracht und nacheinander in Familien vermittelt.
Rezension
Vivian Daley, neunjährige Tochter irischer Einwanderer, verliert 1929 in New York bei einem Brand ihre Familie und wird im Zuge von Sozialprojekten mit einem der Waisenzüge in den Westen gebracht und zur Adoption vermittelt. Doch die Motive der Adoptiveltern sind alles andere als Kinderwunsch und Liebe. Es geht um Ausbeutung von Arbeitskraft.
Die intelligente und wissbegierige Vivian erlebt Schreckliches, aber sie kommt durch. - Diese eigentliche Geschichte wird auf zwei Erzählebenen gebrochen. 2011 muss die aufsässige und schwierige Molly, eine 17-jährige Waise wegen eines Diebstahls Sozialstunden ableisten und gerät ins Haus der nun 91 Jahre alten, inzwischen wohlhabenden Vivian. So ergibt sich eine Verschränkung von ähnlichen Schicksalen und Vivian kann erinnern und erzählen.
Das ist alles konventionell im Erzählstil, aber unterhaltsam geschrieben und in den Details anrührend, ohne ins Sentimentale abzugleiten. Es ist ein gefälliger Unterhaltungsroman.
Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Baker Kline, Christina Fröhlich, Anne
Baker Kline, Christina:
Der Zug der Waisen : Roman / Christina Baker Kline. Dt. von Anne Fröhlich. - München : Goldmann, 2014. - 349 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-31383-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher