Elf Interviews mit jungen Leuten mit Migrationshintergrund; Vorwort des Fußballprofis Gerald Asamoah aus Ghana.
Rezension
Jeder vierte Jugendliche in Deutschland hat heute sogenannten Migrationshintergrund, ist bereits hier geboren oder allein oder mit den Eltern gekommen - aus unterschiedlichen Gründen. Ihr Leben ist von Entwurzelung, Brüchen, äußerer und innerer Not gezeichnet - über Generationen hinweg. Die hier vorgestellten jungen Leute stammen aus Ghana, der Türkei, Kasachstan, Palästina, Afghanistan, der Ukraine, Israel, China, Bolivien, Marokko, kommen weitgehend aus besseren Verhältnissen, sprechen deutsch. Das hilft ihnen, wenigstens scheinbar Fuß zu fassen. Doch das Stigma "fremd", "Immigrant", "Ausländer" bleibt. Sie brauchen ungeheure Kraft, dennoch ihren Weg zu suchen und zu finden. Nicht alle haben diese Kraft, viele nicht einmal den Willen. Die allerdings werden in diesen Interviews kaum erreicht. Doch auch so: die hier beschriebenen Schicksale rühren an, helfen zu verstehen.
Berührende, doch unsentimentale Pflichtlektüre für junge Leute, Arbeitgeber, Nachbarn und Pädagogen - und entsprechend für alle Büchereien, die Ausländer im Umfeld haben. Ab 14 J.Rezensent: Heide Germann
Personen: Reichart, Elke
Reichart, Elke:
Deutschland, gefühlte Heimat : Hier zu Hause und trotzdem fremd?! / Elke Reichart. Ill. von Doris Katharina Künster. - 1. Aufl. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2008. - 175 S. : Ill. ; 21 cm. - (Reihe Hanser ; 62347)
ISBN 978-3-423-62347-6 kt. : EUR 8.95
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