Hula und Blau haben ein außergewöhnliches Bilderbuch über Tod und Trauer geschaffen.

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Rezension

Vom Cover blickt den Betrachter ein Kind an, das eine Katze im Arm hält. Das Kind ist mit sparsamen Linien skizziert, nur das Haar, das unter einer Wollmütze hervorschaut, ist hell coloriert, Wangen und Mund heben sich rosa von der Zeichnung ab. Am oberen Rand des Covers sieht man einen kleinen Bildausschnitt, auf dem ein langnasiger Mann mit Mütze mit einem Postauto in dunklen Tönen als Schattengestalt abgebildet ist. Dies ist der Briefträger, der die Katze des Kindes überfährt. Nachdem sie die Katze begraben haben, umarmt der Vater das Kind liebevoll und macht dabei die Bemerkung "Herrje[... u]nd da sagt man immer, Katzen hätten sieben Leben." Das Kind wird krank und im Fiebertraum sieht es die sechs weiteren Leben seiner Katze. Sie verwandelt sich von einer kleinen Maus, die vom Hund des Briefträgers gebissen wird, in einen Elefanten, dann in eine Schlange, einen Eisbären, ein Kaninchen und am Ende in einen Storch, der davonfliegt. Zum Schluss gesundet das Kind und bekommt eine neue kleine Katze. Die verschiedenen Daseinsformen, die die Katze durchläuft, ergeben sich aus der Sehnsucht der jeweils vorangehenden: aus klein wird groß, auf einen warmen Lebensraum folgt ein kalter, aus ängstlich wird mutig, aus einem Einzelgänger wird ein Familientier. Die Tiere sind jeweils auf farbigen Untergrund gezeichnet, der die Farben des Regenbogens durchläuft. Der Regenbogen ist ein Symbol der Verbindung zwischen Himmel und Erde, in der germanischen Mythologie ist er der Weg der Verstorbenen ins Jenseits, in der Bibel ist er ein Zeichen Gottes für den Bund mit den Menschen. Dies ist nur ein Beispiel für die Vielschichtigkeit der Bilder von Aljoscha Blau. Ihm gelingt es in unnachahmlicher Weise, die Idee der Transzendenz einzufangen, ohne jemals platt oder klischeehaft vorzugehen. So tief die Deutungsebenen reichen, die das Bilderbuch anbietet, so breit ist sein Themenspektrum: Es geht um Tod, Verlust, Krankheit, Trauer, Schuld, den Kreislauf des Lebens und unterschiedliche Lebenskonzepte bzw. Charaktere. Inhaltlich und ästhetisch ist dieses Bilderbuch unbedingt bemerkenswert.

Das Buch ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu empfehlen. Man kann lange über die Geschichte und ihre ästhetische Gestaltung nachdenken und sprechen.

Rezensent: Stephanie Jentgens

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Personen: Hula, Saskia Blau, Aljoscha

Schlagwörter: Tod Trauer