Der Aufstand gegen Ceausescu bringt den Sozialismus in Rumänien zu Fall.
Rezension
Wir begleiten einen jungen Engländer in das Bukarest des Jahres 1989 – „Paris des Ostens“ für die Einen, unerträglicher Slum für die Anderen. Der junge Mann weiß nichts von der Welt im Osten des Kontinents, und er ahnt auch nicht, warum man ausgerechnet ihm die Stelle als Hochschullehrer im maroden System einer berstenden Diktatur angeboten hat. Den Kommunismus versteht er erst, als er sich plötzlich in ihm wiederfindet und ihm beinahe anheimfällt. Patrick McGuiness’ Debüterzählung ist so eindringlich wie ein Augenzeugenbericht. Mit dem Bukarest seiner Schilderung erwacht eine ganze Sinneswelt zum Leben. Vor dem geistigen Auge flanieren die Schwarzmarktbonzen, während das revolutionäre Brodeln im Untergrund den Puls höher treibt. Eine ungeheuerliche Zeit an einem unbekannten Ort. Wohl nur mithilfe der Satire lassen sich die großen und kleinen Geschichten von Unrecht und Widerstand erzählen, von denen das junge Europa noch viel zu wenig weiß.
Ein in jeder Hinsicht gelungener Roman zur jüngeren Geschichte für Jugendliche und Erwachsene, die beim Lesen ungläubig den Kopf schütteln werden.Rezensent: Jonathan Horstmann
Personen: McGuiness, Patrick Ahrens, Hewnning
McGuiness, Patrick:
Die Abschaffung des Zufalls : Roman / Patrick McGuiness. Dt. von Henning Ahrens. - Wien : Zsolnay, 2012. - 444 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-552-05580-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher