Diwiak, Irene
Die allerletzte Kaiserin Roman
Bücher

Eine Erzählung zwischen Realität und Fiktion über Würde, Adel und die Macht der Fantasie.


Rezension

Die alte Dame Johanna Fialla erzählt der Gastwirtin Claudia Hendl ihre Lebensgeschichte. Frau Fialla beschreibt die Zeit vor ihrer Geburt, wie sie in eine reiche Industriellenfamilie geboren wurde, wie der Krieg alles veränderte, den eigenen gesellschaftlichen Abstieg und die Abhängigkeit als Frau. Im Laufe ihres Lebens erfährt sie von ihrer vermeintlichen Verwandtschaft mit den Habsburgern und führt ab dann ein stolzes Leben als die letzte, rechtmäßige Kaiserin von Österreich. Im Herzen adelig, führt die Realität sie doch in die Altersarmut. Das Erzählen ihrer Geschichte ermöglicht Frau Fialla ihre ganz eigene Wahrheit zu leben, die auch Claudias Leben mit der Zeit immer näherkommt.
Die Autorin bewegt sich geschickt an der Grenze zwischen Realität und Fiktion und erschafft so die eigene, gleichzeitig triste und doch so stolze Welt der Frau Fialla. Mit Witz und sprachlicher Gewandtheit erweckt sie die allerletzte Kaiserin zum Leben und schenkt der alten Dame Würde im Elend.

Ein Buch für alle Geschichtsbegeisterten, die es mit der Wahrheit nicht allzu eng sehen. Gesellschaftskritik und Unterhaltungsliteratur in einem Roman. Der Roman ermöglicht eine Beschäftigung mit der Frage, wie der Mensch sich seine Würde auch unter schwierigen Bedingungen erhalten kann.

Rezensent: Lena Fröhlich


Personen: Diwiak, Irene

Schlagwörter: Fantasie Österreich Kaiserin Historische Figuren

Diwiak, Irene:
Die allerletzte Kaiserin : Roman / Irene Diwiak. - München : C. Bertelsmann, 2024. - 303 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-10469-9

Zugangsnummer: 46716
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher