Zwei junge Menschen finden durch ihren Freiheitsdrang zueinander: Augusta aus England und Parfait aus Burundi.
Rezension
Augusta ist ganz anders als ihre spießige Zwillingsschwester: Sie hat riesige Lust auf Freiheit und jede Menge merkwürdige Marotten. Als ihre Schwester ein Kind tot gebärt und Selbstmord begeht, flieht Augusta endgültig aus den beengenden englischen Verhältnissen nach Spanien. Parfait hingegen verliert in den gewalttätigen Auseinandersetzungen Burundis (Nachbarland: Ruanda) erst seine Eltern, dann werden seine Schwestern verschleppt und bei der Überfahrt nach Spanien ertrinkt sein Bruder. Sein letzter Bruder bleibt verstummt in Burundi zurück und macht - als Hoffnungszeichen - eine Rosenfarm auf.
Voller Sehnsucht treffen die beiden aufeinander, was leider schon zu Beginn des Romans absehbar ist. Joanna Glen rundet ihren ersten Roman sprachlich und inhaltlich detailgenau ab. Das macht ihn dramaturgisch durchschaubar. Sie möchte für Weltoffenheit und gegen Rassismus einstehen, aber schreibt nur eine klischee-beladene Geschichte über ein weißes Mittelstandsmädchen und einen schwarzen Elendsjungen. Zum Glück ist unsere Welt komplexer.
Rezensent: Lea Klischat
Personen: Glen, Joanna Ochel, Stefanie
Glen, Joanna:
Die andere Hälfte der Augusta Hope : Roman / Joanna Glen. Dt. von Stefanie Ochel. - Zürich : Arche, 2019. - 395 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7160-2782-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher