Individuelle Erfahrungen einer Transplantation.
Rezension
Die Protagonistin, Toni, erblindet nach einem Haushaltsunfall, lässt sich auf eine Transplantation der Netzhaut ein, kann wieder sehen, erlebt - und - definiert sich durch dieses Wunder neu. Sie betrachtet ihr Umfeld kritisch, kann sich mit der Beziehung zu ihrem Partner Holger, dem Lehrer, nicht mehr identifizieren, das Verhältnis zu ihren Eltern erscheint ihr ambivalent; Wahrnehmungen, die ihre Gefühlswelt belasten. Ein Brief der Mutter ihrer „Spenderin Zsazsa", bringt eine herausfordernde, gewissensbelastende, schwere Irritation in Tonis Alltag. Sie lässt sich auf ein Treffen ein, gerät in ein soziales Umfeld, geprägt von Künstlern, Galeristen, Macht und Geld. In einem ihr völlig fremden Lebensstil, avanciert Toni zu der eleganten Antonia, der „Ersatztochter". In diesem Kontext stößt sie auf Ungereimtheiten angesiedelt in der Vergangenheit der „Spender-Familie", die sie suggestiv erfasst. Sie gerät in einen schillernden Sog voller Geheimnisse.
Fesselnde Unterhaltung mit facettenreichendem Diskussions-Potential. Geeignet für alle (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Golch, Dinah Marte
Golch, Dinah Marte:
Die andere Tochter : Roman / Dinah Marte Golch. - Berlin : List, 2021. - 444 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-471-36010-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher