Der Mord an drei Frauen stellt Kommissar Viken vor ein Rätsel, denn die schweren Verletzungen deuten auf den Angriff eines Bären hin. Doch wann hat man das letzte Mal von Bären in der Stadt Oslo gehört?

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Rezension

Dieser Thriller ist eine Adrenalininfusion in (Hör-)Buchform. Ganz und gar psychologisch angelegt spielt er mit den Gefühlen von Trennung, Liebe, Haß, Macht, Sex, Kränkung auf unterschiedlichen Ebenen - Partnerschaft, Beruf, Familie, Person. Der norwegische Psychiater Torkil Damhaug behält den Überblick und legt schöne, falsche Fährten und Puzzleteile aus und schafft individuelle Personenprofile. Mit dem Titel "Bärenkralle" weckt er einen Abgrund von Angst. Man merkt einzelnen Szenen an, dass ein Fachmann sie geschrieben hat. Im grandiosen Finale laufen alle Fäden gekonnt zusammen. Bevor man dort in der 423 Minuten dauernden Lesung ankommt, muss man zwischenzeitlich längeren Atmen haben. - Detlef Bierstedt liest gediegen. Schade, dass er die norwegischen Orte nicht norwegisch liest. Er verleiht jeder Person ihren charakteristischen und lebendigen Klang.

Wer den intelligenten Kick mag und braucht, ist mit diesem Hörbuch gut bedient.

Rezensent: Martin Schulz

Personen: Bierstedt, Detlef Damhaug, Torkil