Der atheistische Philosoph Crane bemüht sich unprätentiös um eine Diskursbasis zwischen Religion und Atheismus.
Rezension
Crane macht deutlich, inwiefern die Kritik des „Neuen Atheismus" an der Religion deren Kern und damit den Dialog verfehlt. Er beschreibt Religion als „etwas Systematisches, Praktisches, Versuch einer Sinnfindung und auf das Transzendente rekurrierend" (s. S. 17) und klammert die Wahrheitsfrage aus, um sich der „Bedeutung" der Religion im Leben der Mehrheit der Menschen zuzuwenden. Der „religiöse Impuls" und die „Identifikation" werden ausführlich dargestellt und zeigen die verkürzende Sicht der Kritiker auf. Die Bedeutung von Toleranz, Religion und deren Zusammenhang mit Gewalt werden in kritischer Auseinandersetzung mit atheistischen Autoren gut lesbar dargeboten.
Da Säkularismus und Religion s. E. nicht schwinden werden, schafft er angesichts der zu lösenden Probleme eine Basis für ein gegenseitiges Verstehen zwecks friedlicher Koexistenz. Das Lektorat hätte sorgfältiger sein können; durch die Redundanzen lassen sich die Kapitel auch einzeln sinnvoll lesen.
Rezensent: Frauke Thees
Personen: Crane, Tim Gilmer, Eva
Crane, Tim:
Die Bedeutung des Glaubens : Religion aus der Sicht eines Atheisten / Tim Crane. Dt. von Eva Gilmer. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 187 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-518-58739-3
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - Signatur: Cm - Bücher