Geschichte eines schwarzen Sklavenhändlers.
Rezension
Henry Townsend gehört zu den Schwarzen, die es geschafft haben. Als junger Mann von seinem Vater freigekauft, ist er mit dreißig Jahren Besitzer einer Plantage und der dazugehörigen Sklaven. Er hat sich damit arrangiert, auf der Seite derjenigen zu stehen, für die der Wert eines Schwarzen sich lediglich in Arbeitskraft und Dollars bemisst. Zum Plantagenbesitzer aufgestiegen, verhält er sich ganz nach dem Muster der Weißen, also den Normen der "bekannten Welt" entsprechend. Jones erzählt in „moralfreien Tonfall“ vom unmenschlichen Handeln seines schwarzen Helden Henry, der sich zu einem der schlimmsten Sklavenschänder entwickelt. - Jones thematisiert hier das weithin unbekannte Thema der Versklavung auch durch schwarze Herren und lässt seine aufrüttelnde Botschaft ganz durch die Erzählung wirken. Nirgendwo winkt er mit dem Zaunpfahl der political correctness oder dem Aufruf nach Menschlichkeit – gerade deshalb ein aufwühlendes Hörerlebnis.
„Das ist ein Männer-Buch“ meinte die Buchhändlerin - bestimmt auch, es ist aber vor allem ein wunderbar erzählter, epischer Roman, der fesselt und uns ganz für sich gefangen nimmt. Er sollte in keiner Bücherei fehlen.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Jones, Edward P. Manteuffel, Felix von
Jones, Edward P.:
Die bekannte Welt : Gek. Fassung. / Edward P. Jones. Gelesen von Felix von Manteuffel. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2006. - 8 CDs mit Booklet ; 637 Min. -
ISBN 978-3-455-30438-1
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Hörbücher