Bilderbuch zum Thema Macht auf dem Spielplatz.
Rezension
Die Covergestaltung offenbart es: Vier Kinder blicken uns grimmig entgegen, zwei haben ihre Hände in die Hüften gestemmt. Einer hält noch den tropfenden Pinsel in der Hand, mit dem er wohl gerade die unmissverständliche Botschaft an den roten Bretterzaun im Hintergrund geschrieben hat. In dicken schwarzen (Titel-)Großbuchstaben ist dort zu lesen, wer hier das Sagen hat: Die Bestimmer. Fünf andere Kinderköpfe blicken über den Zaun.
Das Bilderbuch erzählt, wie die Bestimmer immer wieder das freudige Spiel der anderen Kinder zerstören. Obwohl in der Überzahl lassen sich die Nicht-Bestimmer von dem dominanten Auftreten der anderen einschüchtern. Egal, ob sie gerade mit Stöcken in der Pfütze stochern, schaukeln oder mit Zweigen eine Hütte bauen, immer kommen die vier Bullys und zwingen sie zum Aufhören. Erst als den Bestimmern beim Fußballspielen klar wird, dass sie zu wenige sind, kippt die Rollenverteilung.
Manchmal ist es simpel und es erfordert „nur“ ein gemeinsames (!) „Nein“ um ungerechte Machtverhältnisse zu ändern. Die U4 zeigt die umgekehrte Situation - allerdings mit dem Unterschied, dass die, die im Vordergrund stehen, gemeinsam spielen.
Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Adbåge, Lisen Dörries, Maike
Adbåge, Lisen:
Die Bestimmer / Lisen Adbåge. Dt. von Maike Dörries. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. -
ISBN 978-3-407-75811-8
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher