Fast wörtliche Nacherzählung der Hauptgeschichten des 2. Buch Mose.
Rezension
Der reißerische Titel wirft Fragen auf. Will der Autor die Schätze der Hebräischen Bibel bewahren, neu und lebensnah erzählen, um ihre Tiefe und Weisheit heutigen Lesenden nah zu bringen? Will er Gottes Offenbarung entschlüsseln helfen? Will er Gott in der Geschichte auf die Spur kommen? Oder will er die alt bekannte, auf Irrtümern und Fehlurteilen beruhende Ablehnung der Hebräischen Bibel und ihre Überlieferung und Theologie unterstützen? Letztendlich dient er mit dieser streckenweise langweiligen, gelegentlich erotisch aufgewärmten, jeder wissenschaftlichen Vertiefung entbehrenden Nacherzählung dem zweiten Anliegen. So viel blutrünstige Geschichte war lange nicht! Dabei wissen wir, dass die Einnahme Jerichos (um ein Beispiel zu nennen) eine Legende ist. Wir wissen, dass das erfolgreiche Schlachten und Morden unhistorisch ist und dem Drang nach Macht und Verklärung entspringt. Die moderne Forschung zur Geschichte Israels zeichnet ein differenziertes Bild. Das tut not!
Geeignet für die Eigenlektüre drängt dieses Buch geradezu zum Gespräch in der Gemeinde; auch als Anregung zur Vorbereitung von Gottesdiensten in Gruppen.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Wicharz-Lindner, Angela Carstens, Anna Kuijer, Guus
Kuijer, Guus:
Die Bibel für Ungläubige : Exodus / Guus Kuijer. Dt. von Anna Carstens u. Angela Wicharz-Lindner. - München : Antje Kunstmann, 2015. - 300 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-95614-062-4
Nachschlagewerke (Bibelkunde, Konkordanz u.a.) - Signatur: Cb 2 - Bücher