Ein Nichttheologe überprüft die großen Mythen des Alten Testamentes.
Rezension
Der Titel des Buches ist irreführend. Schüle will Bibelkritikern keine neuen Argumente liefern. Im Gegenteil. Er möchte die Argumentationskette von Fundamentalisten und Kreationisten ad absurdum führen. Immer wieder blitzt seine Begeisterung über die „sieben großen Mythen des Alten Testamentes“ auf(Paradies, Sintflut, Sodom und Gomorrha, Mose und Exodus, Jericho, David und Goliath, Bundeslade). Doch er stellt sie auf den Prüfstand. Dabei greift er ernstzunehmende und skurrile Thesen auf, verweist auf unterschiedliche archäologische Funde, reist an die vermuteten Originalschauplätze. Er verzichtet auf Belege und schreibt engagiert und meistens auch versiert. Seine Ergebnisse sind nicht überraschend: Bei den Texten handelt es sich von Anfang an nicht um historische Berichte, sondern um mythische Texte, die von Ereignissen erzählen, die so nie stattgefunden haben, sich aber immer wieder so oder ähnlich ereignen. Nicht „die Bibel irrt“, sondern die, die Mythen als Fakten interpretieren.
Das Buch ist trotz einiger Mängel eine gute Anregung zu Gruppengesprächen über die "Wahrheit" und die "Wirklichkeit" biblischer Texte.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Schüle, Christian
Schüle, Christian:
Die Bibel irrt : Die sieben großen Mythen auf dem Prüfstand / Christian Schüle. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2010. - 254 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-498-06410-5
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