71 kurze Texte deutschsprachiger GegenwartsautorInnen zu Buchtiteln von Büchern, die nie geschrieben wurden.
Rezension
Die Autorin Annette Pehnt hat abgelehnte oder verworfene Titel von Kolleginnen und Kollegen zu geschriebenen und auch nie geschriebenen Büchern in einer Anthologie gesammelt und dazu Cover von Kunststudenten entwerfen lassen. Entstanden ist ein außergewöhnlich schön gestaltetes Buch mit Beiträgen von Terézia Mora, Juli Zeh, F.C. Delius, Arno Geiger, Lutz Seiler u.a. Sie berichten von Buchtiteln, die ihnen eingefallen sind, die aber von Lektoren abgelehnt, oder von ihren Autoren selbst verworfen wurden. So wollte z.B. Tanja Dückers ihren Debütroman „Spielplätze“ nennen, doch der Verlag fand den Titel „zu infantil“; Annett Gröschners „Vom Schlachthof zum Kanzler“ wurde als beleidigend abgelehnt. Franzobel versucht vergeblich, einen Roman über das Sexualleben der Österreicher zu schreiben; andere finden schöne Titel für ihre zu schreibenden Romane, es fällt ihnen aber kein Inhalt dazu ein, wie Tilman Rammstedt, der für seinen Titel „Hüten fremder Hunde“ seit Jahren vergeblich einen passenden Roman zu schreiben versucht.
Ästhetisch sehr gelungen sind die Cover von Büchern, die es nie gab. Ein unterhaltsamer Einblick in die Arbeit von bekannten Schriftstellern.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Geiger, Arno Pehnt, Annette
Die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher / Hg. von Annette Pehnt u.a. Mit Beiträgen von Arno Geiger u.a. - München : Piper, 2014. - 222 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-492-05633-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher