Die acht Kinder des Autors tauschen (unter seiner Regie) ihre Erinnerung an ihn und seine Frauen aus.
Rezension
Grass, der erfolgreiche Autor, bildende Künstler und politisch engagierte Bürger, inzwischen alt geworden, ruft seine acht Söhne und Töchter zusammen auf dass sie plaudern, "zwar ausgedacht vom Vater und nach seinen Worten, doch eigensinnig", aus ihrer (und seiner) Erinnerung. Acht Kinder von vier Frauen liefern deren Lebensgeschichten, allerdings so wie sich der Erzähler daran "abarbeitet". Erinnerungen in neun Kapiteln nach Bildern, "Knipsfotos" aus Maries wundersamer Agfa-Box - Mariechen, die immer dabei war, "Knipsmal-Mariechen". Die geheimnisvolle Box, die auch Bilder der Vergangenheit und der Zukunft zu liefern vermochte, begleitete nicht nur Lebensabschnitte der Familie, sondern auch Entstehungsgeschichten vom Werk des Vaters, der nicht aufhört zu erzählen, weil immer noch etwas "abgearbeitet werden muss, solange er noch da ist...".
Sehr lesenswerte Erzählungen nicht nur für speziell Grass-Interessierte.Rezensent: Klaus Stiebert
Personen: Grass, Günter
Grass, Günter:
Die Box : Dunkelkammergeschichten.Der zweite Band des biographischen Schreibens. / Günter Grass. - 1. Aufl. - Göttingen : Steidl, 2008. - 211 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86521-771-4 geb. : EUR 18.00
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