Zwei Kinder folgen Nikolaus` Rat und holen für ihren kranken Vater die rettende Blume beim Winterkönig.
Rezension
Ein Märchen aus gar nicht so uralten Zeiten, entstanden kurz vor 1920, eingängig und einfach in der Diktion. Advent im profanisierten Bereich. Einziges Relikt aus dem religiösen Kontext: ein schon zum Winter-Weihnachtsmann mutierter Nikolaus als Ratgeber in Not. So beschwerlich, wie er Fritz und Gretl ihre freiwillig, um des schwerkranken Vaters wegen auf sich genommene Reise zum Winterkönig in himmlische Eis- und Schneefernen voraussagt, ist sie dann gar nicht. Alles ist, unterstützt durch Else Wenz-Vietors (1882 – 1973) knuspelig-süße Lebkuchen-Illustrationen, anrührend und hat durchaus seinen Sinn: Per aspera ad astra; Kinder setzen sich – als Weihnachtsgabe – für ihren hilfebedürftigen Vater ein; nur das Christkind ist imstande, erfolgreich zu helfen, denn nur die von ihm gesegnete und dadurch sich öffnende Christrose verströmt den heilbringenden Duft.
In der gut eingeführten Reihe „Klassiker der Bilderbuchkunst“ ein Fund. Auch brauchbar als Kurz-Adventskalender: Jeden Tag ab 6. Dezember ein Teilstück des Advent-Märchens, dessen Bilder postkartengroß neben dem weiß auf dunkelblau gedruckten Text stehen.Rezensent: Hans Gärtner
Personen: Bauer, Sepp Wenz-Vietor, Else
Die Christrose / Sepp Bauer. Ill. von Else Wenz-Vietor. - Oldenburg : Lappan, 2006. - o.Pag.: überw. Ill. ; 20 cm
ISBN 3-8303-1113-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher