Eine Hommage an Anton Tschechows Erzählung von 1899 und über die Flüchtigkeit des Glücks.
Rezension
Anna ist Tänzerin und eine gefeierte Primaballerina, die auf der ganzen Welt in großen Rollen glänzt und grandiose Erfolge feiert. Sie ist hinreißend und wird bewundert, nicht nur von ihrem Mann, einem erfolgreichen Arzt. Sie hat Liebhaber und tue dies für die Liebe, „um dem Leben nichts schuldig zu bleiben“. An einem schönen sonnigen Tag auf der Seepromenade in Zürich lernt sie im Café einen Mann kennen, der versucht hatte, ihr Hündchen anzulocken. Gürkan heißt der Mann, ist Gärtner und nur vorübergehend in Zürich tätig. Sein Auftrag wird mit der Begrünung des Seeufers in Zürich beendet sein. In diesem Zeitraum entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre und beide wissen um das Ende dieser Episode. Anna glaubt, dass sie auch dieses „Verhältnis“ unbeschadet und routiniert abstreifen wird, aber etwas Tieferes hat diesmal von ihr Besitz ergriffen. Sie entwickelt eine tiefe Sehnsucht nach dem Mann und sucht ihn in seiner Stadt auf, um die Affäre fortzusetzen. Diese Novelle ist eine moderne Variante der Erzählung von Tschechow, mit umgekehrter Rollenbesetzung. Hier verzehrt sich die Frau nach dem Mann. Und es ist eine Liebe über Standesunterschiede hinweg. In diesem kleinen Roman geht es um Sinnlichkeit, Ästhetik und Kunst und nicht zuletzt auch um die Flüchtigkeit des Glücks.
Allen Büchereien gerne empfohlen!Rezensent: Sophie Jünemann
Personen: Grigorcea, Dana
Grigorcea, Dana:
Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen : Novelle / Dana Grigorcea. - Zürich : Dörlemann, 2018. - 124 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-03820-055-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher