Eine sehr persönlich kommentierte Geschichte des Kochens in Deutschland von Anfang an bis heute, mit unterschiedlich anspruchsvollen Rezepten.

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Rezension

Der dienstälteste deutsche Koch-Journalist hat sich mit seinem Buch sehr viel vorgenommen und dieses Vornehmen gelingt überwiegend recht gut. Den LeserInnen wird genussvoll die Historie und Entwicklung der deutschen Küche in all ihrer Schlichtheit und Genügsamkeit vorgeführt. Auch wenn die Begründungen für manche Gegebenheiten nicht immer ganz und gar überzeugen mögen, nachdenkenswert sind diese auf jeden Fall. Deutlich wird das Nord-Süd-Gefälle im deutschen Kochwesen. Auch, wenn z. B. Martin Luther und Friedrich der Große die Schlichtheit gepredigt oder auch gelebt haben, ob sich das so, wie der Autor es kommentiert, auf das deutsche Kochverhalten niedergeschlagen hat, mag getrost bezweifelt werden. Die erwähnten „Tischreden“ des Reformators und die Vorlieben des Großen Fritz zeugen auch von anderem. Dennoch gelingt es Siebeck sehr gut, uns Deutsche bei unserer mangelnden Kochkunst zu fassen. Die beigefügten Rezepte ermöglichen ohne weiteres Gegenteiliges auszuprobieren. Nicht zuletzt hofft der Freund einer guten Küche, dass in Zukunft durch die moderne Küche für die traditionellen deutschen Gerichte einfacher Provenienz die Chance bestände, „dass auch die „German Cuisine“ zu den besseren Nationalküchen gezählt werden kann“.

Dieses köstliche, lesenswerte und überaus lehrreiche Werk sollte im Bereich der Kochbücher unserer Büchereien zu finden sein. Seit Anfang Dezember ist es für 9,95 € auch als Paperback erhältlich. ISBN 978-3-499-62290-8

Rezensent: Kurt Triebel

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Personen: Siebeck, Wolfram

Schlagwörter: Kochen Deutschland Geschichte Rezepte