72 neue Gedichte.
Rezension
„Lyrik schreiben heißt, die Geschwätzigkeit abzubauen." Dieses Credo praktiziert die Autorin, die im Lauf der Jahre mehrfach ausgezeichnet wurde, nach wie vor. Auch in diesem Band begegnen uns sparsam gesetzte Worte. D. Runge durchdringt die Oberfläche der Wirklichkeit und berichtet subjektiv und unsentimental und mit extremer Verknappung von „Erfahrungen, die gemacht zu haben, wir bislang nicht wussten". Sie thematisiert u.a. „Kindheit" (S. 78, 79), „Liebe" (S. 31, 42), „Landschaft" (S. 8), „Vergänglichkeit" (S. 38, 88) . . . Gelegentlich begegnet uns dabei federleichte Ironie (S. 52). Sehr eindrucksvoll ist der Text „die dreizehnte" (S. 45). Das Gedicht „Schlusspunkt" eröffnet die Sammlung und beschließt sie (Schutzumschlag): „Nur noch / dieser / gedankenstrich / die Verlängerung / die auslaufende linie / am horizont / ziehende vögel".
Für Büchereien mit Lyrikbeständen und für den EigenbesitzRezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Runge, Doris
Runge, Doris:
die dreizehnte : Gedichte / Doris Runge. - 1. Aufl. - München : Dt. Verl.-Anst., 2007. - 88 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-421-04274-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher