Immer nur Eile statt Eiche? Ein alter Baum steht allein auf dem
Mittelstreifen einer Autobahn und sorgt sich um seine Welt.
Rezension
Während die Eiche von vergangenen Zeiten erzählt, neckt
sie ein flatterhafter Eichelhäher. Der am Ende doch ihr Retter wird – weil er zuhören kann und Freunde hat. Zuerst denkt die erwachsene Leserin: bisschen altbacken, diese Erzählperspektive. Aber dann entspinnt sich ein Gespräch zwischen der Eiche und dem frechen Vogel, das Bewegung in die Geschichte bringt. Ein Wurzelchor, im Ton irgendwo
zwischen klassisch und Rap, trägt Wissen bei, und so ganz nebenbei erfährt man einiges über die Vermehrung von Bäumen (Eichelhäher verstecken Eicheln und vergessen dann die meisten dieser Verstecke), über die Verwandtschaft unter Krähenvögeln, aber auch über die Entstehung von Kriegen und den Widerstand gegen Autobahnen. Vor allem aber über die rettende Kraft der Freundschaft.
Ein erzählendes Sachbuch von einer erfahrenen Natur-Autorin, übersetzt von Meike Blatnik, mit zurückhaltenden, aber witzigen Illustrationen von Marije Tolman.
Rezensent: Anne Buhrfeind
Personen: Dumon Tak, Bibi Tolman, Marije Blatnik, Meike
Dumon Tak, Bibi:
Die Eiche und der Federschopf : Von Wurzelwissen, Autobahnen und einem ziemlich frechen Eichelhäher / Bibi Dumon Tak. Ill. von Marije Tolman. Dt. von Meike Blatnik. - Hildesheim : Gerstenberg, 2022. - 124 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8369-6175-2
Naturwissenschaften, Mathematik, Medizin - Signatur: Jn - Bücher