Miller, A. D.
Die eiskalte Jahreszeit der Liebe Roman
Bücher

Aus Liebe lässt sich der Londoner Anwalt Nick in dubiose Machenschaften hineinziehen. Er gerät in einen Sog aus Selbsttäuschung, Sex und Betrug.


Rezension

Der Ich-Erzähler Nick wendet sich mit der Geschichte an seine zukünftige Frau und legt vor ihr eine schriftliche Beichte über seine Zeit in Russland ab. Geschäftlich wurde er millionenschwer von einem undurchsichtigen Kosaken hintergangen. Privat verliebte er sich in die schöne Mascha, die ihn perfide benutzte, um eigene materielle Interessen durchzusetzen. - Miller, früherer Moskau-Korrespondent, zeichnet eindrucksvoll und atmosphärisch das Bild eines postkommunistischen Moskaus mit Korruption und Bestechlichkeit, mit Alkohol gegen die Eiseskälte des Winters, mit Striplokalen und einer weit verbreiteten Sexualisierung der Frauen, mit großer Armut für die Vielen und noch größerem Luxus für die Wenigen, die (auf illegalem Wege) zu Geld gekommen sind. - Die Handlung und das Finale bleiben hinter den hohen Erwartungen (der Verlag spricht von geheimnisvoll schillernd, elektrisierend, hochspannend) zurück, die Charaktere hätten mehr heraus gearbeitet werden können. - War 2011 für den Booker Prize nominiert.

Für alle an der Thematik interessierten Leser und Leserinnen empfohlen.

Rezensent: Judith Richter


Personen: Robben, Bernhard Miller, A. D.

Schlagwörter: Liebe Moskau Korruption

Miller, A. D.:
Die eiskalte Jahreszeit der Liebe : Roman / A.D. Miller. Dt. von Bernhard Robben. - Frankfurt am Main : Fischer, 2012. - 284 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-049019-3

Zugangsnummer: 30525
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher