Geschichte der Frau, die Vincent van Gogh zu Weltruhm verhalf.
Rezension
Schon als Kind liebt Gina die Gemälde van Goghs. Als die Bachelorarbeit in Kunstgeschichte ansteht, kehrt sie zu ihm zurück. Besser gesagt, zu Vincents Schwägerin. Denn Jo(hanna) ist es, die den Maler nach dessen Tod und dem seines Bruders, der ihn unterstützte, berühmt macht. Meier erzählt nicht einfach die Geschichte einer starken Frau, die die Konventionen ihrer Zeit sprengt und unermüdlich im und gegen den Kunstbetrieb agiert. Sie lässt Gina tief in die Biografien der van Goghs eintauchen und schließlich Zwiegespräche mit Jo führen. Die junge Frau versucht dabei auch, Rätsel in der eigenen Familie zu lösen. Beim Vater, einem Schriftsteller, der über ein erfolgreiches Debüt nicht hinauskam und dann das Weite suchte, zieht Gina nun kurzfristig ein. Und arbeitet sich schreibend an ihm ab. – Obwohl damit ein (fiktiver) Arbeitsprozess gezeigt wird, sind Ginas relativ läppische Probleme und Sorgen für die Lesenden weit weniger interessant als die Kämpfe der Selfmadefrau Jo.
Van-Gogh-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Auch für historisch Interessierte durchaus empfehlenswert.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Meier, Simone
Meier, Simone:
Die Entflammten : Roman / Simone Meier. - Zürich : Kein & Aber, 2024. - 264 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-0369-5029-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher