Der "Sonnenhof", ein alternatives Wohnprojekt in Hamburg-Osdorf, hat schon bessere Zeiten gesehen, und überlebt nur dank regelmäßiger Fördergelder. Da taucht ein Fremder auf: Sydney Seapunk will den Bewohnern helfen - mit einer fingierten Entführung...

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Rezension

Der Sozialarbeiter Ramafelene (35) wohnt seit seiner Kindheit zusammen mit seiner Mutter Inge und einigen betreuungsbedürftigen verkrachten Existenzen auf dem „Sonnenhof“, einem alternativen Wohnprojekt, das nur noch durch die dürftigen Fördergelder der Stadt am Leben gehalten wird. Da taucht eines Tages ein Fremder auf: Sydney Seapunk alias David van Geelen, ein reicher Erbe, der mit seiner Idee einer weltweiten Umverteilung die Welt retten will. Zu diesem Zweck sollen ihm die „Sonnenhof“-Bewohner bei einer inszenierten Entführung helfen, um von seinem Bruder 4 Mio. Euro zu erpressen. Der Plan stößt nicht nur auf Begeisterung, wird aber durchgezogen. Allerdings entwickeln sich die Dinge nicht wie gewünscht, denn einige der Bewohner haben ihre eigenen Pläne und die Geldübergabe lauft komplett aus dem Ruder. Der mehrfach ausgezeichnete Autor erzählt seine Geschichte, sprachlich leicht, aus wechselnden Perspektiven und zeichnet seine Figuren und deren Ideale und Naivität mit leiser Ironie, aber ohne Boshaftigkeit.

Ein unterhaltsamer Roman über weltrevolutionäre Träume und ihr grandioses Scheitern in den Untiefen des Alltags, der eher junge Erwachsene ansprechen dürfte. Breit empfohlen.

Rezensent: Wolfgang Vetter

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Personen: Stichmann, Andreas

Schlagwörter: Entführung Hamburg Idealismus