Nielsen, Jóanes
Die Erinnerungen Roman
Buch

Eine vier Generationen umfassende Familiensaga von den Färöern: Ein Mann begibt sich auf Spurensuche.


Rezension

Mit der Reformation 1535 verdrängte Dänisch auf den Inseln das Färöische, das ohne Schriftsprache schnell in Vergessenheit geriet. Erst 1890, vor 125 Jahren, lernten die Färöer ihre alte gesprochene Sprache zu lesen und zu schreiben. Umso mehr überrascht der Reichtum an Literatur und Genres, den das kleine Volk heute zu bieten hat, und die Vielzahl der erschienenen Bücher spiegelt erstaunliche inhaltliche Breite der Themen. Einer ihrer großen Schriftsteller ist Jóanes Nielsen, der mit der Geschichte des Außenseiters Eigil Tvibur ganz im Stil der alten Sagas auch ein Stück Geschichte der kleinen Inseln draußen im Atlantik schreibt, denn Eigil begibt sich auf die Suche nach Wahrheit in seiner eigenen emotional aufrührenden Familiengeschichte und beschreibt die Lebensbedingungen der "kleinen Leute". Der Roman ist schwierig zu lesen, springt zwischen Zeiten und Orten, zwischen historisch belegten und frei erfundenen Personen, zwischen Fakten und Fiktion: anspruchsvoll, deprimierend, großartig.

Für literarisch anspruchsvolle und geübte Leser, die auch ein wenig mit der Geschichte des Landes vertraut sein sollten.

Rezensent: Astrid van Nahl


Personen: Nielsen, Jóanes

Schlagwörter: Familie Außenseiter Geschichte

Nielsen, Jóanes:
Die Erinnerungen : Roman / Jóanes Nielsen. Dt. von Ulrich Sonnenberg. - München : btb, 2016. - 411 S. ; 22 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-442-75433-5 geb. : EUR 22.99

Zugangsnummer: 2014/3161
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch