Geheimnisvoller Roman um einen japanischen Porträtmaler, der im Hause eines Künstlers surreale Erfahrungen macht, aber auch zu einem neuen Stil findet.
Rezension
Der neue Murakami enthält viele Elemente, die aus seinen früheren Werken vertraut sind: ein einsamer Held, der - von seiner Frau verlassen - seinem bisherigen langweiligen, gleichwohl glücklichem Leben nachsinnt und auf surreale Begebenheiten stößt. Im einsamen Elternhaus eines Freundes in den Bergen findet er Unterschlupf und entdeckt dort ein bislang unbekanntes Gemälde „Die Ermordung des Commendatore“. Der Besitzer ist ein alter, dement in einem Heim lebender Künstler, der ebenso wie der Erzähler einmal in seinem Leben seinen Malstil komplett geändert hat. Von dem Bild geht eine tiefe Faszination aus. Mit dem Porträt seines Nachbarn, des reichen Menshiki, begibt sich der Erzähler auf einen neuen ästhetischen Weg. Gemeinsam mit dem solventen Auftraggeber entdeckt er eine verborgene Welt, deren Bedeutung wohl erst im zweiten Teil entschlüsselt wird.
Ein wunderbarer Roman zwischen stiller Alltäglichkeit und überraschenden surrealen Entwicklungen. Spannend, mit Humor und wohltuender Langsamkeit erzählt. Unbedingt mit dem zweiten Teil einstellen.Rezensent: Gabriele Kassenbrock
Personen: Murakami, Haruki Gräfe, Ursula
Murakami, Haruki:
Die Ermordung des Commendatore : Band 1: Eine Idee erscheint / Haruki Murakami. Dt. von Ursula Gräfe. - Köln : DuMont, 2018. - 477 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8321-9891-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher