Eine Hochzeitsfeier wird zum Geiseldrama.
Rezension
Tess ist mit ihrem Bräutigam Gabriel nach Hause zurück gekehrt, um im Hause ihrer Mutter im kleinen Kreis zu heiraten. Leider hat Helen, die Brautmutter und Psychiaterin, andere Vorstellungen als ihre Tochter. Sie hat so ihre Probleme mit der farbigen Verwandtschaft ihres zukünftigen Schwiegersohnes und mit den geladenen Ex-Frauen ihres geschiedenen Mannes. Als ob dies nicht schon genug wäre, taucht schon zum Beginn der Feier eine zweite Frau im Brautkleid mit Springerstiefeln und Gasmaske auf. In der Hand eine Maschinenpistole, treibt sie die völlig überraschte Gesellschaft im Wohnzimmer zusammen. Helen versucht Kontakt zu der Geiselnehmerin aufzubauen und erfährt, dass sie sich an jemandem rächen will. Die Autorin Lisa Zeidner lässt in ihrem Roman die Gäste der Hochzeit ihre eigenen Lebensgeschichten erzählen, um denjenigen zu finden, der die Geiselnehmerin zu ihrer Tat animiert haben könnte. Man braucht schon etwas Geduld, um alle Berichte zu lesen und die Fäkalsprache in einigen Abschnitten muss man über sich ergehen lassen.
»Zeidners witziger Kriminalroman ist eine Mischung aus The Slap und Kill Bill, ... ein witziger Kriminalroman voller liebevoll-bissig geschilderter Figuren und satirischer Beobachtungen.«, so der Verlagstext. Dem kann sich die Rez. nicht anschließen. Daher: Möglich für den Eigenbedarf, aber keine vorrangige Anschaffungsempfehlung für EÖBs.Rezensent: Monika Mazac
Personen: Zeidner, Lisa
Zeidner, Lisa:
Die falsche Braut : Roman / Lisa Zeidner. Dt. von Christel Dormagen. - Berlin : Suhrkamp, 2015. - 335 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-518-46436-6 kt. : EUR 12.99
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