Lewis, Sophie
Die Familie abschaffen Wie wir Care-Arbeit und Verwandtschaft neu erfinden
Bücher

Ein feministisches Manifest zur Abschaffung der Kleinfamilie.


Rezension

Nicht alle Menschen erfahren Zugehörigkeit und Liebe in ihrer Herkunftsfamilie und Verwandtschaft ist keine Garantie mehr für Sicherheit und Versorgung. Sophie Lewis stellt die von ihr sogenannte Familienideologie vor – um direkt eine Alternative zur (heteronormativen weißen) Kleinfamilie zu fordern. Care-Arbeit und Verantwortung sollen im Kollektiv gerecht verteilt werden. Umfassend referiert Lewis die Geschichte der Abkehr von der Kernfamilie. Ihr Fokus liegt dabei auf der Situation Schwarzer Menschen in den USA. Generell sind ihre interessanten, recht theoretischen Analysen stark auf den US-amerikanischen Kontext beschränkt, sodass ihre Überlegungen nur wenig übertragbar auf europäische oder deutsche Debatten sind. Leider – und das ist der Hauptkritikpunkt - lässt das radikale Buch konkrete Vorschläge, wie genau Care-Arbeit und Verwandtschaft (in Deutschland und anderswo) nun bezahlbar, würdig und gerecht organisiert werden können, vermissen.

Für Leser:innen mit Interesse an der Geschichte alternativer Familienkonzepte ein guter Ausgangspunkt für die weiterführende Lektüre. Für Bibliotheken mit sehr umfangreichem Bestand.

Rezensent: Sofie Fiebiger


Personen: Lewis, Sophie Duggan, Lucy

Schlagwörter: Familie Feminismus Care-Arbeit

Lewis, Sophie:
Die Familie abschaffen : Wie wir Care-Arbeit und Verwandtschaft neu erfinden / Sophie Lewis. Dt. von Lucy Duggan. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2023. - 156 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-397504-8

Zugangsnummer: 44954
Familie - Signatur: Fc - Bücher