Rezension der HC-Ausgabe von 2009:
Fortsetzung des Romans „Die Eismalerin“ über eine starke Frau, die aus der traditionellen Rolle der Frau ausbricht.
Rezension
Island 1945. Karitas lebt zurückgezogen im künstlerischen Exil und malt; Mann und Kinder sieht sie kaum, ihre Karriere macht keine Fortschritte, sie fühlt sich einsam und unverstanden in dem kleinen Dorf. Da geschehen zwei Dinge: Ihre zweijährige Enkeltochter wird für zwei Jahre zu ihr gebracht. Sie selbst reist mit dem Kind nach Paris, um neue Inspiration zu erhalten. Zurück in Island, erhält sie die Anerkennung, die ihr jahrelang verwehrt war. Doch Karitas’ Weg ist nicht zu Ende, die Handlung schreitet fort, erstreckt sich noch bis zum Ende der 90er Jahre, in stetigem Wechsel von Ich-Erzählung und Abschnitten über ihre Werke, die sich wie ein eingenständiger Kunst-Sachkatalog lesen. Die unterschiedlichen Blickwinkel ermöglichen erzählerisch, dass die unmittelbare Nähe die Sichtweise nicht begrenzt, sondern eher erweitert.
Ein eindrucksvoller Roman über das Schicksal einer starken Frau, die ihrem künstlerischen Ruf folgt und dennoch in der Familie verhaftet bleibt. Gern empfohlen. (Ev. B. 2010/117)Personen: Bürling, Coletta Baldursdóttir, Kristin Marja
Baldursdóttir, Kristín Marja:
Die Farben der Insel : Roman / Kristin Marja Baldursdottir. Dt. von Coletta Bürling. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verl., 2011. - 558 S. ; 19 cm - (Fischer Unterhaltung ; 18222). -
ISBN 978-3-596-18222-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher