Rivera Letelier, Hernán
Die Filmerzählerin Roman
Bücher

Die zehnjährige Maria Margarita fasziniert als Filmerzählerin, eine Karriere aber scheitert an übergroßer Armut.


Rezension

Das Kino ist für lange Zeit die einzige Abwechslung in der trostlosen, südamerikanischen Minenstadt. In der armen, kinderreichen und mutterlosen Familie der zehnjährigen Maria reicht das Geld nur für eine Eintrittskarte. So geht das kleine Mädchen allein in die wöchentliche Kinoaufführung, weil sie sich als die begabteste Nacherzählerin entpuppt. Sie ist so gut, dass sich nach und nach das ganze Dorf einstellt, um zuzuschauen. Das bringt ein bisschen Geld, und die heranwachsende Maria darf sich als begehrte Künstlerin fühlen. Aber dann erobert das Fernsehen das Dorf, und das Kino schließt. Marias Künste sind nicht mehr gefragt. Zur Armut gesellt sich nun das Unglück. Bald steht Maria allein, mittellos und ohne Perspektive in der Welt. Wie ihre hübsche Mutter, die die Familie schon in jungen Jahren verlassen hat, wird sie die Geliebte des Minendirektors. - Der chilenische Autor erzählt mit viel Leichtigkeit, ja Anmut, ohne die Bitterkeit und Ausweglosigkeit der Armut zu verschweigen.

Der außergewöhnliche Rahmen, die Lebendigkeit der Figuren und die einfach strukturierte Handlung wird nicht nur Kinobegeisterte fesseln. Geeignet auch für kleinere Büchereien.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Rivera Letelier, Hernán Becker, Svenja

Schlagwörter: Armut Kino Künstler

Rivera Letelier, Hernán:
Die Filmerzählerin : Roman / Hernán Rivera Letelier. Dt. von Svenja Becker. - 1. Aufl. - Berlin : Insel
, 2011. - 104 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-458-17495-0

Zugangsnummer: 28452
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher