Populärwissenschaftlich-kritische Betrachtung von Nutztierhaltung und Fleischkonsum.
Rezension
Was kann man eigentlich noch essen? Diese von Nicht-Veganern immer häufiger zu hörende Frage ist nach der Lektüre des neuesten Werks des Sachbuchbestseller-Autoren mehr als angebracht. Die Fülle der Probleme und nicht endenden Skandale bei der Fleischproduktion ist so groß, dass das Buch von Einzelfällen und Verweisen auf Studien überquillt. Dies ist auch ein Manko des Werks, denn die 12 Kapitel sind zwar fundiert aber erzählend und haben keine klare innere Struktur. Auch fehlen Abbildungen jeglicher Art. Im Mittelpunkt der verständlich in meist kurzen Sätzen formulierten, berechtigten Kritik steht die industrielle Massentierhaltung von Schweinen, Kühen und Geflügel. Es wird aber auch ein Blick auf Fische und Bienen geworfen. Auch der Veganismus wird auf seine Probleme hin abgeklopft. Als Fazit bleibt zwar, dass man sich in der Industriegesellschaft noch nachhaltig ernähren kann, dies aber in erheblichem Ausmaß Kenntnisse und Engagement verlangt.
Ein Buch, das im Trend liegt, und viele Leserinnen und Leser finden wird. Ein gewisses Grundverständnis der naturwissenschaftlichen Seite der Ernährung wird aber vorausgesetzt.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Grimm, Hans-Ulrich
Grimm, Hans-Ulrich:
Die Fleischlüge : Wie uns die Tierindustrie krank macht / Hans-Ulrich Grimm. - München : Droemer, 2016. - 335 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-426-27641-9
Medizin, Gesundheitspflege - Signatur: Nm - Bücher