Lebensweg einer eigenwilligen Persönlichkeit.
Rezension
Mimi Reventlow war schon als Kind "wissbegierig", interessierte sich früh für die Besonderheiten der Fotografie, gefördert durch ihren verehrten Onkel Josef. Sie lehnt den Heiratsantrag ihres Freundes ab, entscheidet sich damit gegen die Konvention "Familie". Nach absolviertem Abitur (1911) in Berlin, kehrt sie als selbstbewusste, elegante Persönlichkeit zurück und realisiert, mit dem Segen der Eltern, ihre Vorstellung der "lebendigen Fotografie". Dabei wendet sie sich gegen die stereotypen Atelieraufnahmen ihres Ausbilders mit den Requisiten von "Kopf- und Halsstützen", die jede Lebendigkeit des Models "versteifen" und eine "Unnatürlichkeit" unterstreichen. Die dynamische, junge Frau übt erfolgreich "Wagemut" auf einem ihr vertrauten Parcours, mit gelungenen Experimenten, die Schönheit jedes einzelnen Menschen in seiner Ausstrahlung und Ästhetik zu erfassen. Als Wanderfotografin, nach dem Vorbild des Onkels, lernt sie Land, Leute, Kultur und Siedlungsgewohnheiten kennen, schöpft immer wieder kraftvolle Zuversicht aus ihrem Glauben, begegnet in Ulm dem Gewerkschaftler Hannes, mit nachdenklichen Konsequenzen bezüglich ihres Lebensstils. Die überraschende Rückkehr des charismatischen Hannes, stürzt Mimi in - bis dato - unbekannte Zweifel bezüglich ihrer bisher gelebten, fotografischen Leidenschaft. Ihre "Entscheidung" darf der "geneigte" Leser im nachfolgenden Band erwarten.
Leichte, gut lesbare Unterhaltungslektüre. Nicht ohne Diskussionspotential. Durchaus empfehlenswert für alle (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Serie / Reihe: Band 1
Personen: Durst-Benning, Petra
Durst-Benning, Petra:
Die Fotografin - Am Anfang des Weges : Roman / Petra Durst-Benning. - München : Blanvalet, 2018. - 445 S. ; 22 cm - (Band 1)
ISBN 978-3-7645-0662-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher