Schlink, Bernhard
Die Frau auf der Treppe Roman
Bücher

Auf einem Gemälde erkennt der Ich-Erzähler die verschwundene Frau wieder, in die er sich vor 40 Jahren unsterblich verliebt hatte. Er macht sich auf die Suche nach ihr.


Rezension

Vor 40 Jahren verliebte sich ein junger Rechtsanwalt in eine schöne Frau und wurde von ihr betrogen. Nun sieht er in Sydney ein lange verschollenes Gemälde wieder, das sie in ihrem ganzen Reiz zeigt. Auftraggeber des Bildes war ihr Ehemann gewesen. Ihn hatte die junge Frau damals für den Maler verlassen, bevor sie spurlos verschwand. Der Ich-Erzähler sollte zu jener Zeit in einem Konflikt der beiden Männer um das besagte Bild vermitteln. Aus einem Impuls heraus beschließt er, jetzt nach ihr zu suchen, um sie wegen des Verrates vor all den Jahren zur Rede zu stellen. Er findet die Frau in der Wildnis Australiens. Mit und wegen ihr erlebt er Erschütterndes und Anrührendes zugleich. Auch im neuesten Werk des weltberühmten Schriftstellers bildet ein schwermütiger Ernst die Grundstimmung. Schlinks wunderschöner, aufs Wesentliche fokussierter Sprachstil, die komplexen Figuren und die dramatischen Ereignisse tragen bei zu einem Meisterwerk, das einen noch lange nach dem letzten Satz beschäftigt.

Hochkarätige, anspruchsvolle Literatur, die in jeder auch noch so kleinen Bücherei neben Bernhard Schlinks Welterfolg „Der Vorleser“ (1995) Platz finden sollte.

Rezensent: Martina Mattes


Personen: Schlink, Bernhard

Schlagwörter: Verlust Liebe Australien Terrorismus

Schlink, Bernhard:
Die Frau auf der Treppe : Roman / Bernhard Schlink. - Zürich : Diogenes, 2014. - 244 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-86247-8

Zugangsnummer: 32856
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher