Eine junge Frau gewinnt bei den Olympischen Spielen 1928 eine Goldmedaille.
Rezension
Aganetha Smart lebt hochbetagt in einem Altersheim in Kanada. Ihr Körper lässt sie mehr und mehr im Stich, doch im Kopf ist sie klar, auch wenn das nach außen nicht immer so aussieht. Aganethas ganzes Leben dreht sich um das Laufen. Schon als Kind ist sie weiter und schneller als alle Jungs gelaufen. Mit 16 Jahren folgt sie einem Bruder und einer Schwester vom Land in die Stadt. Hier ist das Leben komplett anders, man muss für seinen Lebensunterhalt arbeiten, statt einfach das zu tun, was auf der Farm gerade anfällt. Und es gibt ein Laufteam für Mädchen, eine Sensation zu dieser Zeit, in der es noch nicht einmal Laufschuhe und -hosen für Frauen gibt. Eisern trainiert Aggie mit ihren Teamkolleginnen und schafft es schließlich, sich für die Olympiade 1928 in Amsterdam zu qualifizieren. Es ist die erste Olympiade, bei der Frauen in einigen Leichtathletik-Disziplinen antreten dürfen. Trotz des großen Erfolges von Aganetha liegt eine große Schwermut über diesem Roman, die sich aus der tragischen Geschichte ihrer Familie ergibt.
Ein gutes Buch, das einem die Zeiten näher bringt, in denen Frauen noch nicht selbstverständlich alles tun durften, was sie wollten.Rezensent: Lina Francke-Weltmann
Personen: Snyder, Carrie Holfelder von der Tann, Cornelia
Snyder, Carrie:
Die Frau, die allen davonrannte : Roman / Carrie Snyder. Dt. von Cornelia Holfelder von der Tann. - München : btb, 2016. - 348 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-75464-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher