Rezension
Es ist das Jahr 1977. Beim Begräbnis von drei RAF Terroristen beschließt eine junge Frau, sich politisch zu engagieren. Die Frau ist Mado, die geheimnisvolle Protagonistin des Romans. Ihr begegnet Alex, als sie 1984 in den Lubéron kommt, einer Region, die Künstler, Intellektuelle, Aussteiger und andere anzieht, auch solche, die im Verborgenen agieren wollen. Alex wird ein Jahr bleiben und wird ein Teil der Gruppe um Mado. Sie verliebt sich in den Seiltänzer Loïc, entwickelt ihr fotografisches Talent und erlebt eine glückliche Zeit. Spannung entwickelt sich aus der Lebenslust und Risikobereitschaft der jungen Leute und der verborgenen Identität der charismatischen Mado. Als Alex sie am meisten braucht, ist sie verschwunden. Warum, das erfährt Alex bei einer Wiederbegegnung nach 30 Jahren. Erst jetzt erschließt sich ihr Mados Identität. Ein Erzählelement der bewegenden Geschichte ist der Wechsel der Zeitebenen. Die Geschehnisse entwickeln sich vor dem Hintergrund der wunderbaren Landschaft und Orte der Provence, die auch zum Spiegel der Seelenzustände werden können.
Eine unterhaltende und anregende Lektüre, auch für Lesekreise. Es geht um Freundschaft, Liebe, Identität, um starke Gefühle.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Nielsen, Maiken
Nielsen, Maiken:
Die Frau, die es nicht mehr gibt : Roman / Maiken Nielsen. - Hamburg : Wunderlich, 2023. - 440 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8052-0105-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher