Delius, Friedrich Christian
Die Frau, für die ich den Computer erfand Roman
Bücher

Ein fiktives Interview mit Konrad Zuse (1910-1995), dem Erfinder des ersten Computers und der Liebe zu einer Frau.


Rezension

Zuse, das verkannte Genie, der Maschinenbauingenieur, der in den 30er Jahren in Berlin die erste digitale Rechenmaschine zusammenbastelte, musste sich selbst 1967 noch anhören, dass seine Erfindung keines Patents würdig sei. Nur wenigen ist sein Name bekannt. Hier schafft Delius (Ev. Buchpreis 2009, Ev.B. 02/09), der schon öfters Dokumentation und Fiktion erfolgreich vermischt hat Abhilfe. In der Form eines fiktiven Interviews zwischen dem alten Zuse (1994) und einem Journalisten, ist das Ganze eigentlich ein einziger langer Monolog. Es ist die Art, in der alte Menschen zuweilen erzählen: auf sich selbst bezogen, zu Wiederholungen und harscher Kritik neigend. Der inhaltlich und sprachlich spannende Roman wirkt so mitunter langatmig und einseitig. Daran kann auch die Figur der Ada Lovelace (1815-1852), Mathematikerin, die Zuse aus der Ferne vergöttert nichts ändern.

Für Delius- Fans und für alle, die an den Anfängen des Computerzeitalters Interesse haben.

Rezensent: Bettina Wolf


Personen: Delius, Friedrich Christian

Schlagwörter: Geschichte Computer

Delius, Friedrich Christian:
Die Frau, für die ich den Computer erfand : Roman / Friedrich Christian Delius. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt, 2009. - 283 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-87134-642-2

Zugangsnummer: 25716
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher